Am Marienplatz, im Zentrum der Landeshauptstadt Schwerin gelegen, entstand der Neubau eines viergeschossigen innerstädtischen Einkaufzentrums. Der Bau umfasst zudem zwei Tiefgaragengeschosse und eine zweigeschossige Hotelnutzung im zurückgesetzten Dachbereich. Eine Passage durch das Kaufhaus Kressmann bindet das Gebäude direkt an die Fußgängerzone an.
Ein zentraler planerischer Fokus lag auf der Einbindung des Neubaus in das gewachsene innerstädtische Umfeld. Die Fassadengestaltung interpretiert den traditionellen Einzelhauscharakter der Wismarschen Straße neu und kombiniert eine moderne Architektursprache mit ortstypischen Materialien wie Klinker. Dabei wurden die Öffnungen so gruppiert angeordnet, dass deutlich ablesbare stadthausbreite Einheiten die Fassade gliedern. Unterstützt wird diese Gliederung durch die auf die Einheiten bezogene Detaillierung der Fenster. Zur besonderen Adressierung des Einkaufzentrums wurde die Fassade zum Marienplatz hin in Glas aufgelöst. Auf der Spur des historischen Straßenverlaufs schwenkt der Glasbaukörper, auf 3 Stahlstützen ruhend, aus der Flucht der Wismarschen Straße und unterstreicht seine Bedeutung als Platzfront und Haupteingangsbereich. Der gläserne Baustein wird durch eine horizontale Gliederung strukturiert, wobei das Flugdach oberhalb des 2. Obergeschosses die Baukörper zusammenfasst, klar abschließt und zur Platzseite hin einen gestalterischen Akzent setzt.
Die Gestaltung und Organisation des Innenraumes ist durch die zentrale, halbkreisförmige, sich nach oben öffnende, lichtdurchflutete Mall geprägt. Zur Steigerung der räumlichen Wirkung des Zentralraumes werden die Galerien mit den herausschwingenden Balkonen geschossweise zurück versetzt. Die stützenfreien Umgänge ermöglichen einen unbeschwerten Kundenfluss, die Balkone bieten Platz zum Verweilen.