Auf dem Gelände einer alten Kirschplantage, in unmittelbarer Nähe zur Elbe und den Loschwitzer Elbhängen, entwickelte die Stadt Dresden einen Standort mit Grundschule, Hort und Kindertagesstätte. Der Standort ist durch angrenzende Landschafts- und Denkmalschutzgebiete geprägt. Die Kindertagesstätte war hier mit besonderer Herausforderung als Widerverwendungsprojekt sensibel einzupassen und weiterzuentwickeln.
Der zweigeschossige Neubau gliedert sich in drei eigenständige Baukörper: Gruppen-, Funktions- und Treppenbaustein. Durch unterschiedliche Fassadenmaterialien zeigen sie ihre differenzierte Bestimmung. Der Gruppenbaustein interpretiert das Bild eines Bienenhauses in der „Alten Kirschplantage“ neu und bildet das Leitmotiv für die Kindertagesstätte und seine Freianlagen. Die Fassade hier hat eine Holzverkleidung und mit Bezug auf die Gruppenräume wurden einzelne Fenster durch farbige Flächen und Leibungen zusammengefasst und zurückgesetzt. Diese Bereiche sind ähnlich dem Bienehausprinzip Orientierungs- und Identifikationspunkte für die Kinder. Der Treppenbaustein bildet mit seiner, in kräftigem Rot gehaltenen, Verkleidung den Blickfang für die Nordwestfassade und markiert den Hauptzugang, während die Funktionsräume farbig zurückhaltend mit einer Putzfassade umfasst sind.
Die Innenraumgestaltung nimmt Materialien und Farbcodierung auf und differenziert auch hier zwischen den Baukörpern. Der Gruppenbaustein ist L-förmig und mit seiner Längsseite nach Südost und dem hier liegenden Garten ausgerichtet. In die offene Seite des L sind der Treppen- und der Funktionsbaustein eingeschoben. Die Fugen zwischen den Baukörpern sind durch Erschließungsflächen belegt und werden in der Fassade gläsern gehalten. Der zentrale Flur - durch Garderobenbereiche und Themeninseln gegliedert - schafft Aufenthaltsqualität und verbindet die Bauteile funktional,wie räumlich. Das Gebäude ist als Mauerwerksbau mit Stahlbetondecken und begrüntem Dach ausgeführt, der in allen Aspekten einem modernen, nachhaltigen Kita-Neubau entspricht.