Kita Friedrichstraße

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Für einen dem Elbehochwasser im August 2002 zum Opfer gefallenen Kindergarten in der barocken Dresdner Friedrichstadt, sollte unter Einsatz von Spendengeldern der Stiftung RTL in kürzester Zeit, bis zum Oktober 2003, ein Ersatzneubau errichtet werden. Ziel war ein wirtschaftlich tragfähiges Gebäude mit hoher Aufenthaltsqualität und maximaler Funktionalität im Alltag. Dafür wurde ein modular aufgebautes Raumkonzept entwickelt: Die Grundrissstruktur besteht aus flexibel kombinierbaren „Funktionsbausteinen“, die sich auch für künftige Kita-Projekte adaptieren lassen. Optimale Belichtung, Bezug der Gruppenräume zum Freiraum, gute Raumproportionen und klare räumliche Strukturen waren die wesentlichen Prämissen für den Entwurf.

Die neue Kita liegt in zweiter Reihe zur Friedrichstraße, eingebettet in eine historisch gewachsene Blockstruktur mit parkähnlichem Innenbereich. Der Bau ist klar gegliedert in: der Freifläche zugewandte, nach Südost weisende Gruppenräume und nach Nordwest orientierte Funktionsräume. Die unterschiedlichen Funktionen sind in der Fassade klar ablesbar. Die Gruppenräume erhielten eine großflächige Verglasung, die Funktionsräume eine holzverkleidete Lochfassade. Die Glasfassade der Gartenfront wird durch einen holzverkleideten Rahmen gefasst. Der Rahmen und in die Glasfassade eingestellte, farbige Bausteine mit „Guckfenstern“ lassen das Haus wie eine große, zum Garten offene, Spielzeugkiste wirken. Sowohl die Farben der Bausteine, als auch die Guckfenster werden punktuell im Innenraumkonzep wieder aufgegriffen.

Die Planung wurde in enger Abstimmung mit Nutzer:innen und Erzieher:innen entwickelt. Besondere Bedeutung erhielt dabei das pädagogische Konzept, das auf gruppenübergreifende Angebote, hohe Transparenz und freie Bewegungsräume setzt. Guckfenster, Verbindungen zwischen Gruppenräumen und großzügige Flure mit Garderobennischen schaffen Kommunikationraum und Offenheit. Die Freiflächen wurden gemeinsam mit dem angrenzenden Kinderhort gestaltet – mit altersgerechten Spielbereichen, viel Grün und einem kleinen Nutzgarten, den Kinder und Eltern gemeinsam pflegen.

Bauherr
Landeshauptstadt Dresden, Hochbauamt
Projektentwicklung, Generalplanung, Management
Projektentwicklung
Generalplanung
Auftraggeber
Auslober
Leistung
Grundlagenermittlung, Vorplanung, Entwurfs- und Genehmigungsplanung, Ausführungsplanung, Ausschreibung, Bauüberwachung
Zusammenarbeit
Entwurf
Planung
10/2002 – 03/2003
Planung Entwurf
Ausführungsplanung
Bau
Baubeginn
03/2003
Fertigstellung geplant
Fertigstellung
10/2003
Bauwerk
3 Gruppen Kindergarten für je 18 Kinder, davon 1 Integrationsgruppe 1 Gruppe Kindergrippe a 15 Kinder ca. 800 m² Bruttogeschossfläche
Bildquellen